Die Blattbewertung:

 

 

Das Hauptproblem während der Reizung ist die Blattbewertung. Man unterscheidet hierbei traditionell eine statische und eine dynamische Blattbewertung. Bei der statischen Blattbewertung wird lediglich versucht die aktuelle Hand zu bewerten. Hierbei wird dann durch die Folgereizung keine Änderung in der Bewertung vorgenommen. Die dynamische Blattbewertung tritt erst im Laufe der Reizung auf, wenn sich aufgrund der Gebote anderer Spieler Informationen ergeben, die dann den Wert einzelner oder mehrerer Karten beeinflussen.

 

Man muss sich klar machen, dass die Bewertung eigentlich drei unterschiedliche Fragestellungen beantworten soll:

 

Zum einen ist die Frage der Wertigkeit in Bezug auf ein eigenes Spiel von Bedeutung.

Meist ebenso wichtig ist die Frage des Wertes einer Hand als Unterstützung für den Partner.

Darüber hinaus ist es allerdings oft ratsam zusätzlich den Wert der Hand in Hinblick auf ein mögliches Gegenspiel abzuschätzen.

 

 

Für alle Fälle wurden im Laufe der Zeit etliche Verfahren eingeführt, die diese Fragen beantworten sollen.  

 

Das Grundproblem ist jedoch immer die gleiche Fragestellung:

 

            Wie viele Stiche können wir gemeinsam erzielen?

 

                        Beispiel 1

                        Beispiel 2

                        Beispiel 3

                        Beispiel 4

 

Wie können wir außer zu raten das Stichpotential einigermaßen vorhersagen?

 

            Die Figurenpunktzählung

            Eignet sich besonders für SA-Kontrakte und zur Ermittlung der defensiven Stärke.

 

            Die Spielstichzählung

            Eignet sich besonders für offensive Hände.

 

            Die Loserzählung

            Eignet sich besonders für Partnerhände im Falle eines Fits.

 

            Law of Total Tricks

            Eignet sich besonders im competetiven Bereich bis zur 4er (5er) Stufe bei in etwa relativ gleicher Punktverteilung der beiden Parteien.

 

Alle Verfahren sind im Einzelfall mehr oder weniger ausreichend um eine genaue Stichzahl vorherzusagen. Ebenso kann man auch sagen, dass alle Verfahren mehr oder weniger ungenau sein werden. Um eine einigermaßen zuverlässige Abschätzung vornehmen zu können, müssen in allen Fällen oft relativ komplizierte "Anpassungen" vorgenommen werden, um dann möglichst verschiedene Blatttypen erfassen zu können.

 

Wenn wir allerdings zurück zum Ausgangspunkt kommen, können wir feststellen, dass wir lediglich durch die "Vorstellung" doch schon zu teilweise guten Vorhersagen ohne irgendein Hilfsmittel kommen könnten. Eli Culbertson nannte dieses Verfahren <bildhafte Bewertung>. Dies wird z. B. in Relay-Systemen dann für eine präzise Vorhersage angewendet.

 

            Beispiel 5

 

 

zurück